ZEIT: Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) und die "Arbeitsgemeinschaft gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern" (Ecpat) vereinbaren Verhaltenskodex für Reiseveranstalter
Hamburg (ots)
Die Deutsche Tourismusindustrie sagt der Kinderprostitution den Kampf an. Grosse Veranstalter wollen in Verträgen mit Hotels nun einen Passus hinzufügen, dass Missbrauch an Kindern nicht geduldet wird. Einen entsprechenden Verhaltenskodex hat nach Angaben der ZEIT nun der Deutsche Reisebüroverband (DRV) mit der "Arbeitsgemeinschaft gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern" (Ecpat) vereinbart.
Ecpat-Sprecherin Mechtild Maurer sagte in einem Interview in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT: "Die Reiseindustrie soll nicht stigmatiert werden, aber sie soll auch Verantwortung übernehmen. Studien in den neunziger Jahren haben ergeben, dass mit zunehmenden Tourismus auch die sexuelle Ausbeutung von Kindern ansteigt. Das heißt nicht, dass der Tourismus der Verursacher ist, aber die touristische Infrastruktur wird für diese Verbrechen genutzt.
Der Kindersexmarkt, so Maurer weiter, boome vor allem in Ländern, in die man billig kommt. "Das ist zunehmend die Dominikanischen Republik, das sind Osteuropa und einige Länder Asiens." Während in Thailand die Regierung und die Tourismusbehörde große Anstrengungen unternehmen, mit Gesetzen auf die Verbrechen an Minderjährigen zu reagieren und mit einer Polizei-Task-Force die Täter verfolgen, gilt die Prostitution mit Kindern in der Dominikanischen Republik oder auch in Brasilien noch als Kavaliersdelikt und wird nicht als Straftat verfolgt.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 22/2001 mit Erstverkaufstag am Mittwoch, 23. Mai 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
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