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Fußballexperte Günter Netzer im LEBEN der ZEIT: "Heute ist viel zu viel Macht in die Hände der Spieler geraten, Macht, die ihnen nicht gehört"

Hamburg (ots)

Fußballexperte Günter Netzer, 56, würde als
Trainer heute ähnlich autoritär agieren, wie früher in
Mönchengladbach sein Trainer Hennes Weisweiler, den er damals häufig
kritisierte. "Hätte ich das Sagen: Ich würde auf Disziplin und
Ordnung achten, sofort die Spieler aussortieren, die meine Regeln
nicht beachten. Freiheiten, die sich Günter Netzer einst in Gladbach
herausnahm, würde ich heute nicht gestatten", schreibt Netzer in der
neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Über seine damalige
Beziehung zu Weisweiler sagt Günter Netzer: "Wir hatten kein
besonders freundschaftliches Verhältnis. Berti Vogts behandelte
Weisweiler wie einen Sohn, mich respektierte er. Das genügte mir."
Netzer: "Ein Fußballspieler muss sich auf dem Platz ausleben. Er
darf sich nicht verstecken, nicht sein Temperament, sein Wesen. Er
muss eine Persönlichkeit sein, die unerwartete, außergewöhnliche
Dinge tut. Idealerweise wird ein solcher Spieler von einem Trainer
geführt, der eine Autorität ist. Selbst auf die Gefahr hin, dass mich
Weisweiler an dieser Stelle ungläubig anschaut: Ja, so ist es, heute
ist viel zu viel Macht in die Hände der Spieler geraten, Macht, die
ihnen nicht gehört und mit der so mancher auch gar nicht umgehen
kann.
Netzer äußert sich auch zur derzeitigen Situation im deutschen und
internationalen Fußball: "Um drei Namen zu nenne, die größten
Fußballspieler der Welt: Pelé, Beckenbauer, Cruyff. Drei Namen, dann
kommt lange nichts. Es tut mir leid, das ist die Lage. Deisler oder
Ballack, Namen, die dann irgendwann zu nennen wären? Viel zu früh,
die Sache ist bei diesen beiden noch lange nicht gelaufen!"
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 31/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 26. Juli 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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