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ZEIT: Wirksamere Psychopharmaka - aber nicht für die Deutschen

Hamburg (ots)

Schätzungsweise 800 000 Menschen leiden in
Deutschland unter der Schizophrenie. Die Medikamente helfen die
Symptome der Geisteskrankheit, wie Stimmen im Kopf oder
Verfolgungswahn, zu unterdrücken. Die Behandlung mit sogenannten
Neuroleptika ist Therapiestandard. Doch die Behandelten zahlen einen
hohen Preis: Die Präparate führen zu Bewegungsstörungen und manche
Patienten fühlen sich wie leblos. "Atypische Neuroleptika" sind die
verträglichere Alternative. Sie verändern kaum die Beweglichkeit und
heben sogar die Stimmung.
Trotz dieser Vorteile werden in Deutschland nur 30 Prozent aller
Patienten mit den neuen Mitteln behandelt, in den USA sind es
hingegen 70 Prozent. Dies berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in
ihrer neuen Ausgabe. In Deutschland bremsen Krankenkassen den Einsatz
der neuen Mittel, weil sie bis zu zehn Mal teurer sind. In den USA
hingegen ist ein Machtkampf um Marktanteile entbrannt. Allein der
Marktführer Eli Lilly setzt jährlich mit seinem  atypischen
Neuroleptikum Zyprexa 2 Milliarden Dollar um.
Motor des enormen Erfolges ist aggressives Marketing, das auch das
Sponsoring von Wissenschaftlern, Studien und Symposien einschließt.
Aber auch die neuen Wirkstoffe können erhebliche Nebenwirkungen
haben. Im Extremfall führen diese sogar zum Tod. Patienten und Ärzte
sind verunsichert und fordern unabhängige Untersuchungen der
Substanzen. Die staatlichen Institutes of Health machen den Anfang
und finanzieren eine Studie mit 42 Millionen Dollar.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 33/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 9. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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