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Der katholische Theologe Hans Küng in der ZEIT: "Kirche interessierte mich lange Zeit mäßig"

Hamburg (ots)

Hans Küng, 73, katholischer Theologe und
Publizist, verschaffte sich weltweiten Respekt durch sein Engagement
für die Ökumene und die kritische Haltung zu Dogmen der Kirche und
der Rolle des Papstes. Er lehrte von 1960 bis 1980 an der Universität
Tübingen. Kurie und Fakultätskollegen drängten ihn dazu, seine
Lehrtätigkeit zu beenden, seine Professur behielt er dennoch bis zur
Emeritierung. 1995 Gründung der Stiftung Weltethos. In der neuen
Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT berichtet Küng über seine
Lehrjahre: "Kirche interessierte mich lange Zeit mäßig."
Die Politik stand zunächst im Vordergrund. Hans Küng: "Meine
Familie war sehr politisch, katholisch-konservativ und scharf
antinationalsozialistisch ... mit zehn Jahren las ich regelmäßig den
Politikteil der Zeitung ..." Das Gehabe des Stadtpfarrers hingegen
hinterließ bei ihm "wenig Eindruck". Ganz anders wirkte der
Pfarrhelfer und Jugendseelsorger Franz Xaver Kaufmann auf ihn. Er war
"ein Vorbild für mich und andere in der Jugendbewegung. Mit elf
Jahren war mir klar: Solches Priestertum im Dienst der Jugend würde
auch meine Berufung sein." Nur der Zölibat brachte ihn "mit 15 oder
16 Jahren ins Grübeln". Ein Mädchen, das er auf dem Schulweg
getroffen hatte, gefiel ihm sehr. "Ich küsste sie - ein einziges
Mal", so Küng, "zum Abschied."
Hans Küng machte das Abitur auf dem liberal geprägten
Kantonsgymnasium. Durch Zufall begegnete ihm in der Luzerner Oper
sein zweites großes Vorbild, der Moraltheoretiker Professor Alois
Schenker. Er erfuhr, das dieser am Pontificium Collegium Germanicum
in Rom studiert hatte und mit Doktoraten in Philosophie und Theologie
abgeschlossen hatte. Sein Freund Otto Wüst und er "waren tief
beeindruckt, besorgten uns die Informationen und wurden angenommen".
Hans Küng weiter: "Ich wollte unbedingt Jugendseelsorger werden, dann
vielleicht Stadtpfarrer. An ein hohes kirchliches Amt dachte ich
nicht, schon gar nicht an eine Professur."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 35/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 23. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Beitrags kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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