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"Unsere Institutionen wurden durch die Terroranschläge verhöhnt"
E. L. Doctorow im ZEIT-Extra, das am Montag, dem 17. September erscheint

Hamburg (ots)

"New York wird nie wieder dieselbe Stadt sein. Sie
ist ein Symbol für die westliche Zivilisation insgesamt - deshalb
richtete sich dieser Angriff nicht nur gegen New York und Washington,
sondern gegen alle Städte. Alle unsere Institutionen wurden dadurch
verhöhnt." Dies sagt der amerikanische Schriftsteller E. L. Doctorow.
Er hält die Terroranschläge vom 11. September für den " wahren Beginn
des 21. Jahrhunderts".
Im Interview mit ZEIT-Extra sagt der Autor, dessen visionärer
New-York-Roman "City of God" soeben auf Deutsch erschienen ist, die
Terroranschläge hätten das Land völlig geeint: "Auch wenn alle
wissen, dass dieser Mann im Weißen Haus nur ein Anwärter auf das Amt
des Präsidenten ist, der nicht legitim gewählt wurde. Die Medien
haben eine Entscheidung zugunsten der Stabilität des Landes
getroffen, obwohl die Auszählung der Stimmen in Florida skandalös war
und der Oberste Gerichtshof eine schreckliche Fehlentscheidung
getroffen hat.  Was aber die Handlungsfähigkeit des Präsidenten
angeht, erwarte ich eine ähnliche Entwicklung wie während des Zweiten
Weltkriegs, als trotz Meinungsverschiedenheiten im Inneren das Land
geschlossen hinter den Kriegsanstrengungen stand."
Dennoch ist Doctorow davon überzeugt, dass die Wirtschaft in den
USA die Macht hat: "Die Leute im Kabinett, die aus der Geschäftswelt
stammen, einschließlich des Präsidenten, führen das Land wie eine
Firma. Man spürt, dass sie das Land im Eigeninteresse regieren, egal,
was sie sagen oder wie sie es darstellen, es geht nur um Eigennutz.
Und so lange Geld in der Politik so großen Einfluss besitzt, wird das
so bleiben. Einige Dinge, die der Präsident getan hat, sind so
unglaublich, dass er entweder unzurechnungsfähig ist oder von der
Vision geleitet, amerikanische Geschäftsinteressen zu fördern".
Diese PRESSE-Vorabmeldung des ZEIT-Extras mit 
   Erstverkaufstag am Montag, 17. September 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
Für Rückfragen stehen Ihnen 
Elke Bunse,
Verena Schröder 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de; schroeder@zeit) gern zur Verfügung

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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