"Abzeichnung einer Verständigung zwischen EU und USA"
EU-Kommissar
David Byrne im ZEIT-Interview zum Streit um genveränderte
Lebensmittel
Hamburg (ots)
Im Streit zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten um genveränderte Lebensmittel zeichnet sich eine Verständigung ab. Dies erklärte EU-Kommissar David Byrne in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der für Lebensmittelsicherheit zuständige irische Politiker sagte: "Meine ersten Kontakte mit der Bush-Regierung zeigen mir, dass die Empörung sich dort eher legt. Allerdings bleibt die amerikanische Industrie in diesem Punkt hart. Vielleicht lässt sich ja irgendwo dazwischen eine einvernehmliche Lösung finden."
Byrne verteidigte die in diesem Sommer von der Brüsseler Behörde vorgeschlagene Richtlinie zur Etikettierung von Gen-Food. Es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass solche Nahrungsmittel gefährlicher als normales Essen seien. Aber der Kunde müsse die Wahl haben. Eine Zulassung solle auf zehn Jahre begrenzt bleiben und müsse eine permanente wissenschaftliche Kontrolle nach sich ziehen.
Kommissar Byrne warf besonders den amerikanischen Herstellern von Gen-Saatgut vor, sie hätten ihre Marktstrategie allein auf heimische Bauern ausgerichtet und "völlig vergessen, dass die Farmer ihre Produkte auch verkaufen müssen". Die Konsumenten fragten daher zu recht, wo bei all dem ein Nutzen für sie läge. Militante Aktionen gegen europäische Versuchsfelder mit genetisch veränderten Nutzpflanzen lehnte Kommissar Byrne allerdings als "kontraproduktiv" ab: "Wir brauchen diese Forschung, wenn wir unsere Gesetzgebung zur Sicherheit des Verbrauchers verbessern wollen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 39/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 20. September 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interview kann angefordert werden.
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