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"Sanktionen gegen widerspenstige Länder"
Um illegale Finanzgeschäfte wirksamer zu bekämpfen, fordert der französische Untersuchungsrichter Renaud Van Ruymbeke die Abschaffung des Bankgeheimnisses und eine europäische Justiz

Hamburg (ots)

Für ein internationales Gremium zur Bekämpfung
illegaler Finanzgeschäfte hat sich der französische
Untersuchungsrichter Renaud Van Ruymbeke ausgesprochen. "Es muss
Sanktionen gegen widerspenstige Länder verhängen können, so dass zum
Beispiel Firmen aus bestimmten Ländern nicht mehr anerkannt oder
Geldflüsse aus diesen Ländern verboten werden", sagt er in der neuen
Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Van Ruymbeke hat sich in Europa
einen Namen im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität gemacht. Derzeit
ermittelt er in der Elf/Leuna-Affäre. 1996 gründete er mit sechs
weiteren europäischen Richtern den "Genfer Aufruf" gegen Korruption
und Geldwäsche.
Finanzgeschäfte internationaler Terrorgruppen werden seiner
Ansicht nach durch Lobbyverbände ermöglicht, die sich für das
Bankgeheimnis einsetzen. "Das Schlimmste ist, dass niemand die
Herkunft des Geldes bestimmen kann. Die Investoren tragen Firmennamen
aus Panama oder von den Bahamas. Sie führen Aufträge von Luxemburger
oder Schweizer Treuhandgesellschaften aus, so dass der wahre Urheber
der Transaktionen im Verborgenen bleibt", sagt Van Ruymbeke, "solange
es das Bankgeheimnis gibt, wird keine Transparenz herrschen."
Die Europäische Union forderte Van Ruymbeke auf, endlich zwei seit
langem geplante Vorhaben durchzusetzen: "Eine europäische
Staatsanwaltschaft und ein europäischer Rechtsraum." Einzelne Länder
seien bei ihrem Kampf gegen illegale Finanzgeschäfte weitgehend
machtlos.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 27.09.2001) zu
dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse oder Verena Schröder
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, -303, Fax 040/ 3280-558, 
e-mail:  bunse@zeit.de,  schroeder@zeit.de)

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