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"Also, die Schule, das war nichts"
Marion Gräfin Dönhoff über ihre Lehrjahre

Hamburg (ots)

Marion Gräfin Dönhoff, Herausgeberin der ZEIT: "In
der Kindheit, da bin ich sicher, wird der Mensch für sein ganzes
Leben geprägt." Bei ihr waren es nicht diejenigen Personen, "die zur
Erziehung für viel Geld engagiert wurden, also Hauslehrer und
Gouvernanten, sondern Angestellte wie der Kutscher oder der
Chauffeur." Schulunterricht übernahmen auch die älteren Geschwister:
"Die machten sich natürlich über mich lustig und brachten mir nichts
bei."
Mit 13 Jahren sollte Gräfin Dönhoff in einem Berliner
Mädchenpensionat aufgenommen werden: "Da ich nie vernünftigen
Unterricht gehabt hatte, wollten die Lehrer feststellen, in welche
Klasse ich denn nun gehörte. Das Ergebnis war fürchterlich. Im
französischen Diktat hatte ich 33 Fehler, ich sollte über den Großen
Kurfürsten schreiben, verwechselte ihn aber mit Friedrich dem Großen
... Es ging dann mit wahnsinnigen Anstrengungen, ich musste pauken,
pauken, pauken. Doch jenes Mädchenpensionat blieb nach meiner
Kindheit in der ostpreußischen Freiheit ein Trauma." Sie studierte in
Frankfurt Volkswirtschaft und wechselte wegen der Machtübernahme der
Nationalsozialisten an die Universität Basel.
"Wenn ich heute zurückblicke, dann war das Wichtigste, was ich
gelernt habe, dass man Verantwortung übernehmen muss. Anregungen
bekam ich nicht in der Schule oder an der Universität, sondern im
Elternhaus und dem ganzen Milieu meiner Heimat. Und noch etwas habe
ich von zu Hause mit auf meinen Lebensweg bekommen: ein Empfinden für
das Schöne." So kaufte sich Gräfin Dönhoff von ihrem ersten Gehalt,
das sie für "das allernötigste hätte ausgeben müssen", ein kleines
Bild. Getreu der Devise meines Vaters: "Ästhetik ist kein Luxus,
sondern etwas Lebensnotwendiges."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 49, EVT 29.11.2001)
   zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse oder Verena Schröder
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, -303, Fax 040/ 3280-558, 
mailto:bunse@zeit.de,  schroeder@zeit.de)

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