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"Maastricht-Kriterien nicht um reale Konvergenzkriterien ergänzen" / Tommaso Padoa-Schioppa in der ZEIT

Hamburg (ots)

"Die osteuropäischen EU-Beitrittskandidaten müssen
nur die Maastricht-Kriterien erfüllen, wenn sie der Europäischen
Währungsunion beitreten wollen", sagt Tommaso Padoa-Schioppa,
Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), in der neuen
Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. "Für die EZB ist klar: Um den
Euro zu erhalten, muss ein Land alle Maastricht-Kriterien erfüllen.
Auf keinen Fall weniger, aber auch auf keinen Fall mehr." Damit
widerspricht Padoa-Schioppa Forderungen der Bundesbank. Sie schlägt
seit einigen Monaten als zusätzliches Kriterium "reale Konvergenz"
gemessen am Pro-Kopf-Einkommen vor.
Die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands habe nichts mit der Höhe
der Notenbankzinsen zu tun. "Das deutsche Problem ist nicht der
Zinssatz", sagt Padoa-Schioppa. Aus seiner Sicht trägt die
Bescheidenheit und Sparsamkeit der Deutschen ihren Teil zum relativ
schwachen deutschen Wachstum bei. Die von der EZB erwartete
konjunkturelle Erholung im kommenden Jahr hängt nicht von der
Entwicklung in den USA ab. Der Optimismus basiert vielmehr auf
fundamentalen Rahmenbedingungen in Euroland: niedrige Zinsen,
Preisstabilität und ausgeglichene Leistungsbilanz. Der Stabilitäts-
und Wachstumspakt darf trotz der Budgetprobleme Deutschlands und
Italiens nicht aufgeweicht werden, verlangt Padoa-Schioppa.
Die oft als undurchsichtig kritisierte geldpolitische Strategie
der zwei Säulen, Geldmengenwachstum und Inflationsbetrachtung,
verteidigt das Direktoriumsmitglied. Eine Strategie "muss sich zum
Diskutieren eignen". Sie ist keine "Maschine, die Entscheidungen
produziert".
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 51, EVT 13.12.2001)
   zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse oder Verena Schröder
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, -303, Fax 040/ 3280-558, 
mailto:bunse@zeit.de,  schroeder@zeit.de)

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