Antje Vollmer: Politik muss Verhältnis zu den Medien neu bestimmen
Hamburg (ots)
"Das Parlament muss in der modernen Mediendemokratie ankommen. Die hitzigsten und aktuellsten politischen Diskussionen finden zur Zeit aber in Talkshows statt ... das Parlament muss deshalb wieder mehr Arena sein und einen stärkeren Gegenpol zum Fernsehen bilden", sagt Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Vollmer unterstützt den Vorschlag von Wolfgang Thierse, die Legislaturperiode auf fünf Jahre zu verlängern: "Mehr wahlfreie Zeit bringt mehr Ruhe und Qualität in die Lösung von Sachfragen". Sie plädiert für eine Mitsprache aller Mitglieder bei der Auswahl der Kandidaten für die Listenaufstellung: "Die unvorhersehbare Dynamik, die dadurch entsteht, kann den Parteien sogar einen Glaubwürdigkeitsschub bescheren."
Für Antje Vollmer ist es wichtig, dass die Politik ihr Verhältnis zu den Medien neu bestimmt. "In der Mediendemokratie anzukommen" heißt für sie: "Die Medien als eigenständige Machtsphäre statt als verlängerten Arm des Politischen zu begreifen." Sie plädiert für die Wiedereinführung der Tugend des Siezens: "Heute, wo die Medien eine eigene Macht mit eigener Dynamik geworden sind, tönt das 'Du' wie der Widerhall aus einer längst verlorenen, harmlosen Zeit."
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