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Experten schätzen Kosten für Niedriglohn-Sektor auf 73 000 Euro pro Stelle

Hamburg (ots)

Nach einer Studie des nordrhein-westfälische
Arbeitsministeriums wäre die Einführung eines staatlichen geförderten
Niedriglohnsektors noch deutlich teurer als bisher angenommen. Für
jede neu zu schaffende Stelle müssten demnach rund 73 000 Euro
aufgewendet werden, berichtet DIE ZEIT, der die Studie vorliegt.
Demnach raten die sechs Autoren der Studie, darunter Klaus F.
Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsförderung, eindringlich von einer solchen Förderstrategie
ab. "Aus ökonomischer Sicht ist die Förderung von Löhnen und
Lohnkosten in Form einer Bezuschussung der
Sozialversicherungsbeiträge ... nicht empfehlenswert", heißt es in
dem Bericht. Lohnender sei eine Konzentration auf den Bereich der
haushaltsnahen Dienstleistungen. "Privathaushalte stellen in
Deutschland eine noch unterentwickelte Quelle für legale
Beschäftigung dar", heißt es in der Expertise.
Harald Schartau, NRW-Arbeitsminister, nahm Abstand von seinen
früheren Forderungen, Niedriglohnjobs gezielt zu subventionieren.
Angesichts der hohen Kosten könne in diesem Bereich nur langfristig
etwas bewegt werden. "Jeder kurzfristige Vorstoß, womöglich noch vor
der Bundestagswahl, wäre Scharlatanerie." Pläne des Unionskandidaten
Edmund Stoiber, mit Niedriglohnmodellen 800 000 Jobs zu schaffen,
nannte Schartau "unseriös". "Ich will gar nicht leugnen, dass ich
anfangs einen ähnlichen Ansatz verfolgt habe", erklärte er im
ZEIT-Interview. "Aber unser Gutachten zeigt deutlich. So geht es
nicht."
Die kompletten ZEIT-Beiträge (DIE ZEIT Nr. 21, EVT 16.05.2002) zu
   dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder 
Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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