US-Außenminister Powell lobt Nato
Hamburg (ots)
Berichte über eine dramatische Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen hat der amerikanische Außenminister Colin Powell in einem Gespräch mit der ZEIT als "bizarr" zurückgewiesen. Powell sagt: "Die Annahme, dass die Vereinigten Staaten einfach nur ihres Weges gingen ohne den Europäern zuzuhören und sich mit ihnen zu beraten, das ist doch eine Karikatur."
Der US-Außenminister betonte jedoch, dass die Regierung Bush "tiefe Überzeugungen und Werte" habe und fügte hinzu: "Wir werden weiter in Grundsatzfragen unsere Positionen selbst dann vertreten, wenn unsere Freunde - nach intensiven Beratungen - nicht unserer Meinung sind." Im Hinblick auf die in Europa verbreitete Kritik an Präsident Bushs Verwendung des Begriffs "Achse des Bösen" für die Staaten Irak, Iran und Nordkorea, sagt Powell: "Der Präsident hat einfach die Wahrheit beim Namen genannt".
Powell widerspricht entschieden der Wahrnehmung, die Nato habe im Zuge des Anti-Terrorkrieges ihre Bedeutung als kampffähige Allianz eingebüßt: "Die Nato hat nichts von ihrer Autorität und ihrer Fähigkeit verloren." Der Minister lobt die militärischen Fähigkeiten der Europäer, forderte sie aber auch auf, "mehr für die Verteidigung" zu tun.
Korrespondenten in Washington empfiehlt Powell zum täglichen Umgang mit der Europaschelte in amerikanischen Medien: "Sie sollten abends, bevor Sie ins Bett gehen, einen guten Drink nehmen, und wenn Sie morgens aufstehen, sollten Sie kalte Kompressen auf die Stirn legen, ein paar Aspirin schlucken und dann werden Sie den Tag schon überstehen."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 22, EVT 23.05.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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