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Philip Johnson: Berliner Stadtschloss "grob und unproportioniert"

Hamburg (ots)

Philip Johnson, 96, der die Architekturdebatten
des 20. Jahrhunderts prägte, wünscht sich für Berlin anstelle einer
Rekonstruktion des "groben" und "unproportionierten" Berliner
Stadtschlosses, "etwas Schöneres", das "Staunen auslöst". Das
Kanzleramt habe für ihn "etwas "Gelöstes, etwas Großzügiges", sagt er
der ZEIT gegenüber. "So etwas Unkonventionelles hätten sich die
Politiker bei uns in den USA niemals gestattet."
Für Johnson haben "Hitler, der Krieg, der wirtschaftliche
Zusammenbruch den Deutschen ihr Selbstvertrauen genommen. Keiner von
ihnen spielt in der Weltliga der Architekten. Sie sind viel zu sehr
darauf bedacht, alles ganz richtig zu machen, bloß nicht zu sehr
aufzufallen. Natürlich kann bei so einer Haltung keine große
Architektur entstehen. Man muss sich doch nur Berlin ansehen, was da
in den letzten Jahren gebaut worden ist - schauderhaft. Fast alle
diese Bauten erzählen von der Angst, Berlin ist eine Stadt der
Angst."
Philip Johnson: "Ich habe keine Überzeugungen, aber ich habe
Geschmack". Wichtig für ihn ist, dass Architektur "die Menschen
erfreut, aufmuntert oder gar zu Tränen rührt".
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 29, EVT 11.07.2002)
   zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder 
Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
(Tel.: 040/ 3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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