Pharmaindustrie: keine Fördermittel für Malaria-Therapie
Hamburg (ots)
In der Pharmaindustrie stößt die Entdeckung eines neuen Wirkstoffes gegen Malaria auf wenig Interesse. Sie sieht keinen lukrativen Markt, da die meisten Fälle in Zentralafrika auftreten, wo die Bevölkerung sich teure Medikamente nicht leisten kann.
Gießener Mediziner sind auf den Wirkstoff, Fosmidomycin, durch die Analyse des Erbguts des Malariaerregers gestoßen. Er greift die Erreger der Krankheit an, lässt die menschlichen Zellen aber unversehrt. Das hat zur Folge, dass ein Medikament praktisch keine Nebenwirkungen hätte. Da der Malaria-Erreger schnell Resistenzen entwickelt, versucht man bisher, ihn durch die Kombination mehrer Wirkstoffe zu bekämpfen - eine für die Betroffenen meist nicht bezahlbare Notlösung. Der Biologe Patrice Trouiller aus Grenoble fordert: "Wir brauchen ganz neue Wirkstoffe."
In den USA wurde deshalb bereits ein Gesetz zur Förderung der Erforschung von Medikamenten gegen seltene Krankheiten erlassen - mit Erfolg, wie sich gezeigt hat. Erst die Eigeninitiative der Gießener Forscher, selbst ein Unternehmen zu gründen und allein weiterzuforschen, ließ nach ersten erfolgreichen Tests die Weltgesundheitsorganisation wieder aufhorchen und ihre Unterstützung anbieten.
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