Zukunft der Berliner Opernhäuser steht vor Entscheidung
Hamburg (ots)
In Berlin wird es in absehbarer Zeit keine drei eigenständigen Opernhäuser mehr geben. Wie DIE ZEIT erfuhr, will Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am Donnerstag der Öffentlichkeit zwei Initiativen zur Zukunft der unter Finanznot leidenden Opernhäuser vorstellen. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer von den Grünen werden vorschlagen, die Lindenoper, die Komische Oper, das Konzerthaus am Gendarmenmarkt und die Musikhochschule Hanns Eisler zu einem Kulturforum zusammenzufassen. Die Orchester- und Ensemblestrukturen der Komischen Oper sollen in eine Werkstatt für das Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts verwandelt werden, die Staatsoper bliebe bestehen.
Ulrich Eckardt wird ein weiteres Konzept präsentieren. Der ehemalige Intendant der Berliner Festspiele schlägt eine Fusion von Deutscher Oper und Staatsoper vor. Auch in dieser Variante soll in einer neu zu schaffenden Opern-Holding der Bund mit in die finanzielle Verantwortung gezogen werden.
Die Chaotisierung der Berliner Opernverhältnisse, beteuert der Kultursenator Thomas Flierl (PDS), sei nicht seine politische Absicht, die Dinge hätten sich nun mal so gefügt. Allerdings gehöre ein gewisses Zerstörungswerk immer dazu, wenn etwas Neues entstehen solle. Die Opernreformmodelle, die den Befreiungsschlag bringen sollen, von Privatinitiativen vortragen. Flierl will sie nur "kommunizieren" und die öffentliche Debatte nur "moderieren". Dennoch will er bis Jahresende eine Strukturreform für die Opernhäuser in Händen halten.
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