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Wissenschaftsrat: Eine neue Chance für die Großforschung

Hamburg (ots)

Die umstrittene Europäische
Spallationsneutronenquelle (ESS) bekommt eine neue Chance, sagt der
Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Karl Max Einhäupl, der ZEIT.
Zugleich weist Einhäupl den Vorwurf einiger Experten zurück, der
Wissenschaftsrat habe Gutachten manipuliert: "In einem solchen
Verfahren gibt es immer wieder die Tendenz, im Nachhinein eine
Entscheidung nicht zu akzeptieren, weil sie den Wissenschaftlern
nicht willkommen ist." Die 1,5 Milliarden Euro teure ESS, die von
Jülicher Forschern geplant wird, war im Juli vom Wissenschaftsrat
wegen mangelnder Visionen kritisiert worden. In dieser Woche
verabschiedet der Wissenschaftsrat nun seine endgültige Empfehlung
zur Großforschung in Deutschland. Einhäupl: "Die Neutronenforscher
haben die Möglichkeit, einen neuen Antrag zu stellen, der dann auch
erneut begutachtet wird."
Die ESS konkurriert unter anderem mit dem 4 Milliarden Euro teuren
Teilchenbeschleuniger Tesla in Hamburg und einem 675 Millionen Euro
teuren Teilchenbeschleuniger der Gesellschaft für
Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt um Fördergelder. Tesla und
der GSI-Ausbau werden vom Wissenschaftsrat zur Zeit höher bewertet
als die ESS. Dies sei jedoch nicht als Rangliste zu verstehen, sagt
Einhäupl. "Der nächste Schritt wird sein, überarbeitete Anträge
erneut zu prüfen und dabei zwischen unterschiedlichen Feldern wie
Umweltforschung, physikalischer Grundlagenforschung und
Lebenswissenschaften abzuwägen." Die Bundesregierung habe beim
Zustandekommen und bei der Umsetzung der Empfehlungen ein gewichtiges
Wort mitzureden.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 47, EVT 14. November
   2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena
Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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