Hamburger Zelle: Terrorspur zur saudischen Botschaft in Berlin
Hamburg (ots)
Das Bundeskriminalamt (BKA) verfolgt eine Spur der Hamburger Terrorzelle zur Botschaft Saudi Arabiens in Berlin. In den Unterlagen des wegen Beihilfe zum über 3000-fachen Mordes angeklagten Mounir al-Motassadeq fanden die Ermittler Hinweise, wonach der 28jährige Marokkaner zu einem saudischen Botschaftsangehörigen in Berlin Kontakt gehabt haben soll, berichtet DIE ZEIT.
Gegenüber dem BKA wollten sich Vertreter des saudischen Außenministeriums nicht zu möglichen Verbindungen ihres Botschaftsangehörigen zu dem mutmaßlichen Terroristen äußern. Der Generalbundesanwalt bat daraufhin Anfang Juli 2002 schriftlich um eine Stellungnahme. Eine Antwort ist bislang noch nicht erfolgt. Nach Ermittlungen des BKA hatte Motassadeq noch weitere Kontakte nach Saudi Arabien. Das mutmaßliche Mitglied der Hamburger Terrorzelle stand unter anderem mit islamischen Fundamentalisten in Riad in Verbindung. Der Bundesnachrichtendienst hatte Erkenntnisse über die saudischen Fundamentalisten; daraufhin bat Generalbundesanwalt Nehm das FBI bereits im März 2002 in einem Rechtshilfeersuchen um weitere Informationen. In ihrer Antwort an die Karlsruher Strafverfolgungsbehörde, die seit Oktober vorliegt, ging die US-Behörde jedoch nicht auf die Saudi-Connection von Motassadeq ein, berichtet DIE ZEIT.
In der vergangenen Woche waren in den USA sowohl FBI als auch CIA in die Kritik geraten. Nach einem Bericht eines Untersuchungsausschusses sollen bei den Ermittlungen nach Hintermännern der Anschläge vom 11. September saudischen Spuren nicht nachgegangen worden sein. Dabei stammten 15 der 19 Attentäter aus Saudi Arabien.
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 50, EVT 5. Dezember 2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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