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Solar-Minister gefordert

Hamburg (ots)

Die rot-grüne Bundesregierung wird wegen ihrer
Energiepolitik von zwei Abgeordneten der Koalition massiv kritisiert.
Herrmann Scheer (SPD), Träger des alternativen Nobelpreises, und
Hans-Josef Fell, forschungspolitischer Sprecher der Grünen, fordern:
"Rot-Grün muss ein Solarministerium schaffen, so wie es früher ein
Atomministerium gegeben hat." Nur so ließen sich die Strukturen für
den Übergang ins Solarzeitalter schaffen. Die bisherige
Energiepolitik halten die beiden für einen Ausdruck "schlichten
Versagens". Denn der in den Koalitionsvereinbarungen von 1998 und
2002 gefasste Plan, Forschungsprogramme für grüne Energien und
Energieeffizienz aufzulegen, werde nicht verwirklicht.
Statt in die Energiewende investiere die Bundesregierung - wie
ihre Vorgänger seit 50 Jahren - dreistellige Millionenbeträge in die
nukleare Fusionsforschung, "die noch keine einzige Kilowattstunde
Strom erzeugt hat und in den nächsten 30 Jahren auch keine erzeugen
wird", sagt Scheer. Die Bundesregierung scheue sich, bei den
Forschungsgesellschaften Max Planck und Hermann von Helmholtz den
Schwenk in der Forschung von Atom- zu Solarstrom durchzusetzen.
Auch die Koordination der Energieforschung laufe der Regierung aus
dem Ruder, kritisiert Fell. Während Umweltminister Jürgen Trittin
seit einigen Monaten für die grünen Energien zuständig ist,
unterstützt das Forschungsministerium die Fusionsforschung. Einzelne
Projekte fördert auch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit, die Bioenergie erforschen Teams um Renate Künast. Nicht zu
vergessen sind die zersplitterten Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten des Bundes, der Bundesländer und der
Europäischen Union.
Angesichts des Forschungs- und Förderchaos haben Scheer und Fell
jetzt ihre Initiative für ein Solarministerium gestartet. Finanziert
werden soll es durch den Ausstieg aus der fossil-nuklearen Forschung
- so wie es in der Koalitionsvereinbarung steht. Beide Politiker
wollen dazu einen Beschluss des deutschen Bundestages initiieren.
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 20, EVT 8. Mai 2003)
   dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich 
bitte bei Elke Bunse, 
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Telefon: 040 / 3280 - 217, 
Fax:     040 / 32 80 - 558, 
E-mail:  bunse@zeit.de

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