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Risikomündige Bürger erwünscht

Hamburg (ots)

"Die verbreitete Null-Risiko-Mentalität wurde
allzu lange durch irreführende politische Versprechen gefördert,
Sicherheit gehe vor Wirtschaftlichkeit", sagt der Stuttgarter
Professor Ortwin Renn, Vorsitzender der deutschen Risikokommission in
der ZEIT. Er fordert eine grundlegende Änderung im Sicherheitsdenken
der Deutschen. Sicherheit über Wirtschaftlichkeit zu stellen sei
"eine Illusion, die in Zeiten wirtschaftlichen Überflusses genährt
wurde ... Wenn wir allerdings mehr Bereitschaft zum Abwägen und
Schultern von Risiken verlangen, müssen wir den Bürgern auch die
Möglichkeit zum Mitreden und Mitwirken eröffnen."
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission, bestehend aus
19 Experten, fordert den risikomündigen Bürger und mehr Transparenz
bei der Diskussion von Sicherheitsstandards. Renn kritisiert die oft
widersprüchliche Bewertung von Risiken: "Es ist sehr verwirrend, wenn
etwa im Fall der Krebsgefährdung durch Acrylamid tausendfach
großzügigere Richtwerte für Backwaren gelten als für das
Trinkwasser."
Um im Risiko-Chaos Ordnung zu schaffen, habe die Kommission einen
Leitfaden für einen einheitlicheren Umgang erarbeitet. Zu ihren
Forderungen gehören die Einrichtung eines Nationalen Risikorates
sowie eine bessere Trennung von wissenschaftlicher Analyse und 
praktischem Risikomanagement.
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (DIE ZEIT Nr. 50, 
   EVT 04. Dezember 2003) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de

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