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Schriftsteller Robert Menasse beklagt fehlende Zivilcourage der Gesellschaft

Hamburg (ots)

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse,
50, beklagt in der ZEIT die fehlende Zivilcourage der Gesellschaft:
"Es ist hier und heute keiner physisch bedroht - nicht einer. Ich bin
dennoch sicher, dass ich mich in Zukunft auf nichts verlassen kann,
dass mich nichts schützen wird, wenn es so klar und deutlich ist,
dass Menschen Zivilcourage nicht einmal dann aufbringen, wenn ihr
Leben nicht bedroht ist - wie sollen sie dann Zivilcourage
aufbringen, wenn ihr Leben bedroht ist?"
"Ich hasse nichts mehr als eigennützige Mitmacher. Ich glaube,
dass darf doch nach Auschwitz nie wieder möglich sein, dass man wie
ein Rädchen in der Maschinerie funktioniert, wenn man sieht, dass
gesellschaftlich alles den Bach runtergeht", sagt Menasse. Das
bestehende demokratische System müsse neu durchdacht werden: "Es gibt
schon innerhalb Europas so große Unterschiede in den demokratischen
Systemen, dass es lächerlich ist zu glauben, nur das unsrige sei die
einzige Möglichkeit. Ich glaube, dass man einfach das System neu
denken muss. Ich fürchte mich ja im gegenwärtigen Stand des
allgemeinen Bewusstseins vor nichts mehr als vor Demokratie. Wenn man
die Menschen abstimmen lassen würde über wirklich vitale
Lebensfragen, hätten wir unter Umständen die Todesstrafe, wir hätten
wahrscheinlich sogar Zensur und einen Polizeistaat."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 11 mit Erstverkaufstag
am Donnerstag, 4. März 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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