Nach den Terroranschlägen in Madrid: Sicherheitsexperten üben scharfe Kritik am Informationsfluss aus Spanien und innerhalb Deutschlands
Hamburg (ots)
Die Bundesregierung ist nach den Terroranschlägen in Madrid bis einschließlich Sonntag von der spanischen Regierung nicht über deren Ermittlungsergebnisse informiert worden. Ein ranghoher deutscher Sicherheitsbeamter sagt der ZEIT, die deutschen Behörden seien drei Tage lang ausschließlich auf Medienberichte angewiesen gewesen. "Das Informationsverhalten der Spanier war alles andere als optimal", so der Beamte.
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft GdP, Konrad Freiberg, berichtet zum selben Thema, es mangele auch am internen Informationsaustausch zwischen deutschen Sicherheitsbehörden. "Will man die Daten eines anderen anschauen, werden sie auf eine CD gebrannt und mit dem Auto hin und her gefahren." Irgendwann, so Freiberg, könne sich in Deutschland eine Schreckensvision verwirklichen: "Es geschieht ein furchtbarer Terroranschlag - und im Nachhinein, nachdem wir alle Informationen ausgewertet haben, müssen wir eingestehen: Wären rechtzeitig sämtliche Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden an einer Stelle zusammengeführt worden, hätten wir das Attentat verhindern können."
Das komplette ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 13 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 18. März 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell