Barbara Siebeck über ihren Mann, Gastrokritiker Wolfram Siebeck: "Die haben ihn an die Front geschickt, als er noch ein halbes Kind war"
Hamburg (ots)
In ihrer Interviewserie mit dem ZEITmagazin Wochenmarkt erzählt Barbara Siebeck, wie ihr Mann Wolfram Siebeck seine Kriegserlebnisse durchs Schreiben verarbeitete.
Der Krieg habe Wolfram Siebeck sehr geprägt: "Je älter er wurde, desto mehr hat er davon erzählt. Wieder und wieder hat er von seinen Kriegserlebnissen berichtet, ich war manchmal schon fast genervt, aber er musste einfach darüber reden." Die Erinnerung daran habe ihn bis zuletzt nicht losgelassen: "Er war erst 16, als der Krieg 1945 zu Ende war, die haben ihn an die Front geschickt, als er noch ein halbes Kind war. Bis zum Ende seines Lebens hat er sich immer wieder gefragt, ob er nicht doch einen Russen erschossen hat." Das Schreiben über Essen habe ihm geholfen, so Barbara Siebeck: "Den dummen Deutschen, die ihn in diese Situation gebracht hatten, mal so richtig die Meinung zu sagen, wie blöd sie eigentlich essen, das hat ihm auch gutgetan."
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