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Mathematiker schlagen neue Stimmgewichtung in der EU vor

Hamburg (ots)

Der Mathematiker Werner Kirsch von der
Ruhr-Universität Bochum kritisiert in der ZEIT den Verfassungsentwurf
zur Stimmgewichtung in der Europäischen Union. "Es ist nicht
sinnvoll, einen im Ansatz verfehlten Abstimmungsmodus mit kleinen
Schönheitsreparaturen zu kaschieren", sagt Kirsch in Bezug auf das
Gipfeltreffen der 25 Staats- und Regierungschefs am 17. und 18. Juni
2004. Die ausgehandelten Stimmgewichte nach dem Vertrag von Nizza
seien nicht gerecht und ließen keinerlei Systematik erkennen.
Kirsch schlägt für die Europäische Verfassung eine Stimmgewichtung
nach dem "Quadratwurzelgesetz" von Lionel Penrose vor: "Der Einfluss
eines Staates im Ministerrat sollte wie die Quadratwurzel aus seiner
Bevölkerung wachsen, nicht etwa wie die Bevölkerung selbst." Um das
gerechte Stimmgewicht eines Landes zu berechnen, müsse man aus seiner
Bevölkerungszahl die Wurzel ziehen und daraus einen prozentualen
Anteil an der Macht herleiten, schreibt Kirsch. Jeder Bürger habe den
gleichen Einfluss im Ministerrat, unabhängig von seinem
Herkunftsland. Für Deutschland ergebe das einen Machtanteil von 10,3
Prozent, für Frankreich 8,8 Prozent und für Polen 7,1 Prozent.
Außerdem ließe sich ein solches System ohne Schwierigkeiten auf
zukünftige Erweiterungen der EU übertragen.
Der Mathematiker Werner Kirsch arbeitet mit Moshe Machover (London
School of Economics), Wojciech Slomczynski, Karol Zycskowski (beide
Universität Krakau)
Den kompletten ZEIT-Beitrag der Meldung (ZEIT Nr. 25 mit
   Erstverkaufstag am Mittwoch, 09. Juni 2004) stellen wir Ihnen  
   gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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