"Deutschland als Autoproduktionsstätte gefährdet"
Hamburg (ots)
Schwere Zeiten für den Automobilstandort Deutschland und Westeuropa insgesamt sagt Bob Lutz, Vizechef von General Motors (GM) voraus. Ein wesentlicher Grund sei der starke Euro, der den Wettbewerb verzerre. Dies komme einseitig japanischen und koreanischen Autoherstellern zugute, weil etwa die japanische Nationalbank den Kurs des Yen nach unten manipuliere. "Wenn Amerikaner und Europäer den Japanern nicht auf die Finger klopfen, nehmen die uns die ganze Industrie weg", warnt Lutz in der ZEIT.
Besonders prekär sieht der Vizechef und Modellpapst des weltgrößten Autokonzerns die Lage in Deutschland: "Wenn es keine Änderungen in der deutschen Kostenstruktur gibt, sehe ich über kurz oder lang Deutschland als Produktionsstätte für Automobile gefährdet." Bei den europäischen GM-Töchtern Opel, Vauxhall und Saab hat Lutz gerade ein rigoroses Umbauprogramm angestoßen. "Entwicklung und Produktion müssen europaweit und sogar weltweit integriert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Probleme durch den Vormarsch der Japaner sieht der 72jährige Branchenveteran Lutz nicht nur bei Massenmarken wie Opel, sondern auch für BMW, Audi und Mercedes: "Die deutschen Renommiermarken verlieren in den USA zur Zeit Marktanteile gegen japanische Luxusmarken", stellt der GM-Vize fest und warnt seine deutschen Kollegen: "Wenn ich heute bei einem deutschen Luxusautomobilhersteller wäre, würde ich mir ziemliche Sorgen machen."
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 26 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 17. Juni 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell