Tahar Ben Jelloun: Mehr Exilautoren zur Buchmesse einladen
Hamburg (ots)
Der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun hat in der ZEIT die Frankfurter Buchmesse aufgefordert, für den arabischen Schwerpunkt mehr Exilautoren einzuladen. "Der fatale Irrtum deutscher Verantwortlicher besteht darin, sich an Staaten und nicht an Autoren zu wenden." Denn, so Ben Jelloun, "die Staaten werden nur Autoren zur Buchmesse schicken, die ihnen weder durch Protest noch durch die Entlarvung ihrer Machenschaften unangenehm werden könnten."
Kompromisslose Schriftsteller haben es in den unterschiedlichen arabischen Ländern schwer und gehen ins Exil, sobald sie können. "Die Messe sollte den zahlreichen Exilierten einen Platz einräumen", fordert der Schriftsteller, der selbst seit Jahren im Exil in Paris lebt und arbeitet.
Vor allem ein Problem der arabischen Literatur sei den Verantwortlichen der Buchmesse nicht bewusst: "Eine alte Tradition ordnet der politischen Macht Hofdichter zu. Die Machthabenden finanzieren sie, damit sie ihr Loblied singen. Niemand erinnert sich an jene Dichter, doch ihre Litaneien füllen die Seiten der offiziellen Presseorgane. Davon wird es in Frankfurt jede Menge geben, fürchte ich."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der Meldung (ZEIT Nr. 37 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 02. September 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell