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Infineons-Aufsichtsratschef Kley will seine Vorstandsbezüge offen legen

Hamburg (ots)

Infineons Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley will
für die Monate, in denen er den Münchner Halbleiterkonzern
übergangsweise als Vorstandschef geführt hatte, seine Bezüge
offenlegen. Dies sagte Kley der Wochenzeitung DIE ZEIT. Bis jetzt
hatte er sich in der Diskussion stets auf die Seite der
Offenlegungs-Gegner geschlagen. Mit seinem Schritt folgt Kley
Konzernen wie Siemens oder der Allianz, die angesichts des wachsenden
öffentlichen Drucks zuletzt ihren Willen zu mehr Transparenz
signalisierten. Ob der Infineon-Vorstand unter dem neuen Chef
Wolfgang Ziebart ebenso handeln werde, müsse man sehen: "In der
Vorbereitung der nächsten Aufsichtsratssitzung werde ich mit dem
Vorstand über das Thema Offenlegung sprechen. Generell scheint mir
die Entwicklung in Richtung mehr Transparenz zu gehen. Die Debatte
dürfte sich mit der Zeit erledigen."
"Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Einzelausweis der
Vorstandsgehälter. Ich halte es nur für eine Entscheidung des
Unternehmens", sagt Kley der ZEIT. Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries warf er vor, gegen den Gedanken des Kodex und dessen Prinzip
der Freiwilligkeit zu verstoßen: "Die Politik hat offenbar kein
Vertrauen in den Markt." Zypries will die deutschen Unternehmen 2005
per Gesetzentwurf zu mehr Transparenz verpflichten, sollte bis dahin
nicht die große Mehrheit der DAX-Konzerne ihre Managerbezüge offen
legen. "Bedauerlich" nennt Kley den Vorstoß des Juraprofessors
Theodor Baums, der kürzlich bereits einen eigenen Gesetzentwurf
vorgelegt hatte und schon heute auf eine gesetzliche Regelung dringt.
"Wenn Baums mit diesem Entwurf durchkommt, folgen morgen weitere
Versuche, zu regulieren und zu bürokratisieren."
Kley ist Mitglied der Cromme-Kommission, die über den deutschen
Verhaltenskodex für Unternehmen wacht, sowie Präsident des Deutschen
Aktieninstituts.
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 42 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 07. Oktober 2004) stellen wir 
   Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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