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Autoexperte Diez: Ein kurzer Streik tut VW-Absatz nicht weh

Hamburg (ots)

Kurz vor der entscheidenden Verhandlungsrunde im
Tarifkonflikt bei VW hat Autoexperte Willi Dietz die Ansicht
vertreten, dass "ein paar Tage" Streik dem Absatz des Unternehmens
nicht schaden würden. "Ein paar Tage tun VW sicher nicht besonders
weh, weil der Absatz ohnehin mau ist", sagt Diez, Leiter des
Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule
Geislingen/Nürtingen, in der ZEIT. "Aber jeder Streik ist schlecht
fürs Image", fügt Diez hinzu.
Der Fachmann zeigt sich überzeugt davon, dass es vor einer
Einigung zu Warnstreiks kommen werde: "VW ist ein politisches
Unternehmen, da wird notfalls auch der Großaktionär Niedersachsen
eingreifen. Aber der übliche Theaterdonner wie Warnstreiks gehört
sicher auch dazu."
Kritik übt Diez an der Modellpolitik von Volkswagen: "Der Konzern
braucht weder das 100 000-Euro-Auto, noch das 5000-Euro-Auto, sondern
attraktive Angebote in der 15 000- bis 20 000-Euro-Klasse. Peugeot
und Toyota zeigen, wie man mit solchen Autos Geld verdienen kann." VW
habe zum Beispiel den Trend zu Cabrios mit Metall-Klappdächern
verschlafen.
Mit Blick auf die Branche erklärt Diez: "Die Rolle der
Beschäftigungslokomotive für unser Land wird die Automobilindustrie
in den kommenden Jahren nicht mehr spielen können." Dennoch bleibe
Deutschland ein guter Automobilstandort - gerade für Premiumprodukte
wie sie BMW, Audi, Mercedes oder Porsche herstellten. Wenn Volkswagen
weiterhin Volumenmodelle wie den Golf in Deutschland fertigen wolle,
müssten sowohl die Arbeitskosten sinken als auch vermehrt
kostengünstige Teile zugekauft werden. "Es kann nicht das Ziel sein,
die Löhne auf polnisches Niveau zu bringen. Aber zwischen dem
polnischen und unserem heutigen Niveau ist ja noch viel Spielraum",
sagt der Automobil-Experte.
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 45 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 28. Oktober 2004) stellen wir 
   Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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