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Aids-Beauftragter der UN: "Massenmord durch Gleichgültigkeit" in Afrika

Hamburg (ots)

Einen "untergründigen Rassismus gegenüber Afrika
und den Afrikanern, den natürlich keiner zugeben würde", wirft
Stephen Lewis, UN-Sonderbeauftragter für Aids in Afrika, der
westlichen Welt in der ZEIT aus Anlass des Welt-Aids-Tages vor. Der
schwarze Kontinent sei in seinem Kampf mit der Seuche im Stich
gelassen worden. "Deshalb spreche ich von Massenmord durch
Gleichgültigkeit", sagt Lewis.
Er verweist darauf, dass HIV-Infizierte im ärmsten Teil der Welt
immer noch keine Medikamente bekämen, obwohl die Pharmakonzerne
inzwischen die Herstellung billiger Nachahmerprodukte erlaubten.
Daher laste jetzt die Verantwortung weniger auf den Pharmakonzernen,
"sondern auf den Regierungen ihres und meines Landes", sagt der
kanadische Diplomat. "Wir müssen die Medizin kostenlos abgeben",
forderte er.
Lewis rechnet vor, dass die UN im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden
Dollar für Maßnahmen gegen HIV und Aids ausgegeben habe. Dagegen
würden für Krieg und Wiederaufbau im Irak und in Afghanistan bis zum
Ende dieses Jahres rund 200 Milliarden Dollar ausgegeben. "Wir
spenden also winzige Beträge, um Menschen am Leben zu erhalten, und
gewaltige Beträge für Krieg und Zerstörung".
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 49 vom 25.11.2004 stellen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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