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Jeffrey Sachs: Reiche Länder lösen ihre Versprechen nicht ein

Hamburg (ots)

Reiche Länder wie Deutschland tragen nach Ansicht
des amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs eine Mitverantwortung für
die Folgen des Tsunamis in Südasien. Die armen Völker seien
"verwundbarer als die reichen", sagt er der ZEIT. Die von der
Flutwelle betroffenen Länder "waren nicht halb so gut vorbereitet,
wie sie hätten sein können".
Sachs erklärt, die Staaten der Region müssten Vorsorge gegen
Naturkatastrophen tragen und die eigene Entwicklung vorantreiben.
Doch diese "Verantwortung muss geteilt werden", sagt der Chef des
Earth Institute an der New Yorker Columbia-Universität. Allein
könnten die Entwicklungsländer das Notwendige weder leisten noch
bezahlen. "Es geht nicht ohne dauerhafte Partnerschaft zwischen Arm
und Reich", fügt er hinzu.
Sachs erinnert Deutschland genauso wie Japan und die USA an ihr
Versprechen gegenüber den Vereinten Nationen, die Entwicklungshilfe
auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufzustocken. "Bisher ist
nichts dergleichen getan worden", so Sachs. "Statt Entwicklung zu
finanzieren, bevor die Desaster kommen, antworten die reichen Länder
kurzfristig mit enormer humanitärer Hilfe - dann verschwindet das
Thema wieder von der Agenda."
Am 17. Januar wird Sachs UN-Generalsekretär Kofi Annan den
Zwischenbericht über das Erreichen der sogenannten Millenium-Ziele
überreichen. Seine Botschaft: Ökonomische Entwicklung reduziert die
Verwundbarkeit. In Bangladesh würden Abermillionen Menschen durch
belastetes Wasser vergiftet, "doch die Entwicklungspolitik geht nicht
darauf ein, weil das Hunderte von Millionen Euro kosten würde".
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 2 vom 5. Januar 2005 senden
   wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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