Philosoph Paolo Flores d'Arcais: Regierung Bush gefährdet liberale Gewaltenteilung in den USA
Hamburg (ots)
Der italienische Philosoph Paolo Flores d'Arcais fürchtet eine schleichende Aushöhlung der amerikanischen Demokratie. Die Regierung Bush, schreibt d'Arcais in der ZEIT, dränge die liberale Gewaltenteilung zurück und verhelfe einem Populismus der Mehrheit zum Durchbruch. Gefährdet seien die Unabhängigkeit der Richter, die Freiheit der Presse und die Autonomie des Einzelnen. Die moralischen Werte, auf die sich Bush berufe, hätten "einen totalitären Anstrich" und "verwandeln Minderheiten in Ausgeschlossene". Gefährlich sei der amerikanische Populismus auch deshalb, weil er eines "äußeren Feindes bedarf, um die liberale Logik auszuhebeln und innere Gegner in 'Verräter' zu verwandeln ... Der Dissens, der das demokratische Zusammenleben begründet, wird kriminalisiert und Konformismus zur Bürgertugend."
Paolo Flores d'Arcais ist einer der einflussreichsten Intellektuellen Italiens. Er hat sich als Interpret der Werke Hannah Arendts einen Namen gemacht und ist Herausgeber der Zeitschrift MicroMega, dem Sprachrohr der Opposition gegen die Regierung Berlusconi.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 4 vom 20. Januar 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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