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Schauspielerin Anjelica Huston über die amerikanische Anti-Raucher-Hysterie, das Lifting und den Terror der Jugendlichkeit

Hamburg (ots)

Die Schauspielerin Anjelica Huston rebelliert
gegen den amerikanischen Jugend- und Gesundheitswahn. In der ZEIT
sagt Huston, die in Wes Andersons Film "Die Tiefseetaucher" eine
kettenrauchende Exzentrikerin spielt, die amerikanische
Anti-Raucher-Hysterie sei ihr zutiefst suspekt: "Ein Land, dessen
Gründungsmythos so sehr auf Freiheit beruht, sollte seinen Bürgern
auch die Freiheit lassen, sich stilvoll zu Grunde zu richten."
Mit ihrem ungelifteten Gesicht, so Anjelica Huston, wirke sie bei
den Oscars oder den Golden Globes "wie ein authentischer
Dinosaurier", zumal man sich die Lippen heute schon kurz nach der
Geburt aufspritzen lasse: "In zweihundert Jahren wird man sich die
Fotos dieser seriell verunstalteten Menschen anschauen und sich
fragen, ob es sich um ein seltsames, ethnologisch nicht mehr
rekonstruierbares Stammesritual handelt."
Huston empört sich in der ZEIT, dass man schon ab 30 kaum noch
Chancen habe, als halbwegs erotisches Wesen auf die Leinwand zu
kommen. "Das ist nicht nur unfair, es ist vor allem komplett
unrealistisch." Denn: "Eine Ahnung von der Liebe hat man erst im
mittleren Alter, also nach amerikanischen Maßstäben so Mitte 30. Das
heißt, dass der wichtigste Lebensabschnitt einer Frau auf der
Leinwand nicht mehr abgebildet wird. Im amerikanischen Kino ist die
Faszination und Begeisterung für die Schönheit der Jugend
umgeschlagen in einen Terror der Jugendlichkeit."
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 11 vom 10. März 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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