Der indische Schriftsteller Amitav Ghosh kritisiert den weltweit "ungebremsten Kapitalismus"
Hamburg (ots)
Der indische Schriftsteller Amitav Ghosh hat in der ZEIT den weltweit "ungebremsten Kapitalismus" kritisiert. Es sei merkwürdig, dass der Fall der Berliner Mauer heute immer noch als Bestätigung für den Sieg dieses "Systems" betrachtet werde. "In Wahrheit deuten die weltweiten Erfahrungen der vergangenen 15 Jahre viel eher darauf hin, dass ungebremster Kapitalismus unweigerlich imperiale Kriege und die Expansion von Imperien auslöst." Die "nahezu unbestrittene Herrschaft" des Kapitalismus habe nicht eine "Epoche des universellen Friedens" herbeigeführt, sondern genau das Gegenteil, schreibt Ghosh. "Wir befinden uns in einer Periode außergewöhnlicher Instabilität und Angst, konfrontiert mit der Aussicht auf eine ständige Ausbreitung nur notdürftig getarnter Kolonialkriege. Tatsächlich herrscht heute weniger Einigkeit über die geeigneten Mittel zur Wahrung und Schaffung von Frieden als zur Zeit der Gründung der Vereinten Nationen. Besonders in der angelsächsisch-amerikanischen Welt werden Kapitalismus und Imperium heute wieder als zusammengehörig betrachtet."
Der Schriftsteller Amitav Ghosh wurde mit seinem Roman "Der Glaspalast" weltberühmt.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 18 vom 28. April 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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