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Günter Grass attackiert "Macht des Kapitals"

Hamburg (ots)

Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer gegen die
"Macht des Kapitals" greift der Schriftsteller und
Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass in die
Kapitalismusdiskussion ein. "Ich behaupte, dass unsere frei
gewählten Abgeordneten nicht mehr frei sind in ihren Entschlüssen",
schreibt Grass zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in der ZEIT. Ein
"Ring von Lobbyisten" setze die Abgeordneten unter Druck. Das
Parlament entscheide nicht mehr souverän. "Es ist von den mächtigen
Wirtschaftsverbänden, den Banken und Konzernen abhängig, die keiner
demokratischen Kontrolle unterliegen. So missrät das Parlament zur
Filiale der Börse."
Wer auf soziale Missstände hinweise, werde als "Gutmensch"
diffamiert, schreibt Grass. Dabei formiere sich in Deutschland "die
längst überwunden geglaubte Klassengesellschaft ... Hier die
Ackermänner und Esser - dort die Namenlosen, denen die Suppenküche
Zuflucht bietet. Hier die coolen Besserverdienenden - dort die
statistisch erfassten Sozialfälle."
Sechzig Jahre nach dem 8. Mai 1945 gehe die größte Gefahr heute
von der "Ohnmacht der Politik" aus. Die Folge sei, dass "sich die
Bürger schutzlos dem Diktat der Ökonomie ausgesetzt" sehen. Grass
fordert die Deutschen als "selbstbewusste Demokraten" auf, sie
sollten "der Macht des Kapitals, für die der Mensch nur
produzierendes und konsumierendes Material ist, souverän
widerstehen".
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 19 vom 4. Mai 2005 senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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