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Wirtschaftsforscher Snower: Höhere Staatsschulden sind "fantasielos"

Hamburg (ots)

Der Präsident des Kieler Instituts für
Weltwirtschaft, Dennis Snower, warnt die Bundesregierung davor, zur
Finanzierung der Haushaltslücke "fantasielos die Steuern oder die
Neuverschuldung zu erhöhen". Stattdessen solle die Regierung "endlich
dafür sorgen, dass sich für Arbeitslose die Aufnahme einer
Beschäftigung lohnt", fordert Snower in der ZEIT. Die drastische
Kürzung des Arbeitslosengeldes nach Aufnahme eines Jobs sei für
Langzeitarbeitslose "ein Anreiz, arbeitslos zu bleiben". Solange das
so bleibe, werde die Arbeitslosigkeit in Deutschland "unerträglich"
bleiben und die Budgetmisere "kein Ende finden", erklärt Snower.
Snower fordert darüber hinaus, das für die Wirtschaft "extrem
schädliche" Umverteilungssystem zu durchforsten. Jede Steuererhebung
und jede staatliche Wohltat treibe einen Keil zwischen Leistung und
Entlohnung und vernichte dadurch den Anreiz zur Produktivität.
Obendrein käme die staatliche Umverteilung "nicht einmal den
wirklich Bedürftigen zugute".
Entschieden wendet sich der Wirtschaftsexperte gegen den Vorwurf,
mehr Effizienz im staatlichen Handeln führe zwangsläufig zu sozialen
Härten. Die Hartz-IV-Reformen täten weh, "allerdings ohne die
wirklich richtigen Anreize zu etablieren", sagt Snower in der ZEIT.
Umgekehrt gelte, das wirtschaftspolitisch richtig sein könne, "was
nicht weh tut".
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 21 vom 19. Mai 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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