Sigmar Gabriel fordert stärkere Betonung der Leistung in den Schulen
Hamburg (ots)
Der SPD-Politiker Sigmar Gabriel fordert seine Partei zum Umdenken in der Bildungspolitik auf. "Leistung muss geradezu ein sozialdemokratischer Kampfbegriff in der Bildungspolitik werden", schreibt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag in der ZEIT. Nur mit dem Ehrgeiz, besser zu sein, könne das Bildungsprivileg der Oberschicht gebrochen werden. "Wer das Prinzip der Leistung in der Schule vernachlässigt", so Gabriel, zementiere den Zustand, "dass die soziale Herkunft bei der Verteilung von Bildungs- und Karrierechancen den Ausschlag gibt."
Die SPD müsse aufhören, den Anspruch von Bildung als Bestandteil der Persönlichkeitsentfaltung und ihre ökonomische Verwertbarkeit als Widerspruch zu betrachten. "Wer in der Bildungspolitik Begriffe wie Wettbewerb und Wohlstand benutzt", kritisiert Gabriel, stehe bisweilen unter "dem Generalverdacht", er wolle die Unterordnung von Bildungsinteressen unter die Verwertungsinteressen des Kapitals. "Dies ist eine völlig falsche Frontstellung", erklärt Gabriel. Bildung sei die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Der "leider auch immer noch von den Sozialdemokraten betriebene Kampf" um die Struktur der Schule sei ein Nebenkriegsschauplatz, schreibt Gabriel weiter. "Auch den engagiertesten Gesamtschulvertreter darf es nachdenklich stimmen, wenn ausgerechnet das konservative Baden-Württemberg mit seinem dreigliedrigen Schulsystem nicht nur gute Leistungen, sondern auch die geringste Bindung des Bildungsverlaufes an die soziale Herkunft aufweist."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 22 vom 25. Mai 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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