Rifkin hält Ablehnung der EU-Verfassung für Protest gegen ökonomischen Wildwuchs
Hamburg (ots)
Der US-Wirtschaftswissenschaftler Jeremy Rifkin hält die Ablehnung der EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden für einen Protest der Bürger gegen deregulierte Märkte und ökonomischen Wildwuchs. "Die gegenwärtige europäische Debatte", so Rifkin in der ZEIT, "stellt nicht die EU-Verfassung infrage, sondern - indirekt - die Zukunft des Kapitalismus. Dies nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt. Immer mehr Europäer fragen sich, ob das liberale oder das soziale Marktmodell die bessere wirtschaftliche Zukunft verspricht. Kurzum, die Verfassungsabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden wurden zu Ersatzforen, auf denen die Menschen ihre ökonomischen Vorlieben, Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck brachten."
Seit dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der UdSSR, so Rifkin, könne der Kapitalismus "der Welt seinen Willen aufzwingen". Doch die Wirklichkeit, die er dabei geschaffen habe, sieht "düster" aus. Deshalb sei die Zeit gekommen, dass sich der Westen an "eine interne, selbstkritische Bestands-aufnahme macht" und den Kapitalismus sozial reformiert. Wenn dies in Europa gelänge, "wäre es ein Modell und ein Vorbild für den Rest der Welt".
Jeremy Rifkin ist Buchautor und Gründer der Foundation of Economic Trends in der US-Hauptstadt Washington.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 24 vom 9. Juni 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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