Für den slowenischen Philosophen Slavoj Zizek ist das "Nein" zur EU-Verfassung ein "Ausdruck der Hoffnung"
Hamburg (ots)
Der slowenische Philosoph Slavoj Zizek kritisiert, dass die europäischen Eliten mit dem Referendum zur EU-Verfassung die Bürger vor eine Scheinalternative gestellt haben. "Die Menschen", so Zizek in der ZEIT, "sollten das Unvermeidliche ratifizieren, das Resultat aufgeklärten Expertentums. Die Medien und die politische Elite inszenierten die Wahl als eine zwischen Wissen und Unwissenheit, zwischen Sachkenntnis und Ideologie."
Auf diese Scheinalternativen hätten die Bürger zu Recht mit Ablehnung reagiert. Ihr "Nein", so Zizek, sei "ein Ausdruck der Hoffnung". Es bringe die denkbar stärkste Missbilligung der politischen und medialen Elite zum Ausdruck. Sie hätten die "Menschen wie zurückgebliebene Schüler" behandelt, "die die Lektion der Experten nicht verstanden haben". Die "Botschaft des französischen Nein" laute für alle, denen Europa am Herzen liegt: "Anonyme Experten, die uns ihre Ware in knallbunter, liberal-multikulturalistischer Verpackung verkaufen wollen, werden uns nicht am Denken hindern. Es ist für uns, die Bürger Europas, an der Zeit, uns bewusst zu machen, dass wir eine genuin politische Entscheidung darüber treffen müssen, was wir wollen. Kein aufgeklärter Verwalter kann uns diese Aufgabe abnehmen."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 24 vom 9. Juni 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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