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Juli Zeh, Andreas Maier, Uwe Tellkamp und Hans-Ulrich Treichel: Was soll der Roman?

Hamburg (ots)

Die Schriftsteller Martin R. Dean, Thomas Hettche,
Matthias Politycki und Michael Schindhelm haben für die ZEIT ein
"Manifest für einen Relevanten Realismus" verfasst, in dem sie sich
einerseits von der Literatur der Altvordern wie Grass und Walser
absetzen, andererseits gegen die Literatur der jüngsten Generation,
wie sie etwa im Leipziger Literaturinstitut sichtbar wird, Stellung
beziehen. Der Roman war immer eine unreine Mischung aus Wirklichem
und Erdachtem, aus schöner Willkür und moralischer Botschaft. Heute
ist seine Aufgabe unklarer und der Reichtum der Formen größer denn
je. Was also soll der Roman?
Die ZEIT hat die Schriftsteller Juli Zeh, Andreas Maier, Uwe 
   Tellkamp und Hans-Ulrich Treichel gebeten, darauf zu antworten:
Juli Zeh: "Die Entscheidung dafür, überhaupt irgendetwas zu wollen
ist zwar ein guter Anfang - aber sie ist auch ein sehr, sehr kleiner
Schritt, und wenn ihr nichts folgt, ist sie nichts wert. Was unter
diesen Gesichtspunkten vom Relevanten Realismus übrig bleibt, ist im
Grunde nur die Forderung nach 'echtem Erzählen', vielleicht sogar im
'amerikanischen Stil', die in Deutschland in regelmäßigen
Zeitabständen immer mal wieder ertönt.
Andreas Maier: "Nein, ich möchte als Romanschreiber nicht den
höheren Weihen dieser Gesellschaft oder überhaupt einer Gesellschaft
dienen. Ich möchte nicht zur Diskursausrede taugen."
Uwe Tellkamp: "Werte Kollegen vom Relevanten Realismus! Wir müssen
gute Bücher schreiben und schlechte vermeiden. The rest is
irrelevant."
Hans-Ulrich Treichel: "Der Romanautor ist jemand, der immer
zurückblickt. Egal, wohin er sich wendet. Der Romanautor ist, auf
seine Weise, immer schon tot. (Da hilft auch die schönste Kritik
nichts.)"
Die kompletten Beiträge der ZEIT Nr. 26 vom 23. Juni 2005 senden 
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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