Jonathan Franzen: "Meine literarischen Vorbilder sind deutsch"
Hamburg (ots)
Jonathan Franzen, einer der erfolgreichsten amerikanischen Autoren, ist nach eigener Einschätzung durch Deutschland und die deutsche Literatur zum Schriftsteller geworden: "Ich fühle eine Zuneigung für das Land, seine Sprache und Literatur .... Meine literarischen Vorbilder sind deutsch: Kafka die Nummer eins, dann Karl Kraus, Goethe, Thomas Mann. Sie alle waren mir ungemein wichtig", sagt er der ZEIT. Auch das deutsche Lesepublikum schätze er: "Deutsche haben eine hohe Toleranz, den Spaß auch im Anstrengenden zu finden. In Amerika soll der Schriftsteller vor allem ein guter Entertainer sein."
Franzen, der in Deutschland an der Freien Universität in Berlin studierte, kam zurück nach Amerika "mit einem sehr deutschen Konzept von Literatur, was nicht schlecht ist, aber dieses Spielerische, auch Unsinnige, Amerikanische, das fehlte mir. Ich kam zurück und nahm mit geschärften Sinnen das Witzige wahr." Er brachte auch mit: "Zigarettenabhängigkeit, gewachsene Alkoholtoleranz, Skepsis über Amerika, die Gewissheit, dass ich lieber in Amerika als in Europa leben möchte. Ich kam nach Hause, geheilt von meiner Sehnsucht, in der Alten Welt zu leben."
Der Roman "Schweres Beben" von Jonathan Franzen, 1992 in den USA erschienen, kommt jetzt in deutscher Übersetzung auf den Markt.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 32 vom 4. August 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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