Experte der Münchener Rück erwartet 2005 weitere große Stürme
Hamburg (ots)
Während in den USA nach dem Wirbelsturm Katrina das Aufräumen begonnen hat, warnt der Sturmexperte der Rückversicherung Münchener Rück, Ernst Rauch, bereits vor schweren Unwettern in der Region: "Wir erwarten noch fünf bis acht weitere Stürme in dieser überaktiven Saison im Atlantik und in der Karibik", sagt Rauch der ZEIT. Nach seinen Angaben gab es bis Ende August mit elf Tropenstürmen oder Hurrikanen "bereits so viele Tropenstürme wie normalerweise im gesamten Jahr".
Rauch macht darauf aufmerksam, dass seit 1995 deutlich mehr Stürme als üblich verzeichnet wurden. Über die Sturmaktivität sagt er der ZEIT: "Ab 1995 begann sie zu steigen, in den beiden vergangenen Jahren lagen die Werte bei 15 bis 16 Ereignissen, etwa die Hälfte mehr als langjährig üblich. Ob wir heuer den Rekordwert von 21 aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erreichen oder gar überschreiten, ist noch offen. Bereits im Juni und im Juli 2005 verzeichneten wir eine absolute Rekordaktivität."
Das Wasser im Golf von Mexiko und im Atlantik sei ein bis vier Grad wärmer als üblich, sagte er zur Begründung der vielen Unwetter. Der Trend passe zu den Prognosen, wonach die Klimaerwärmung zu "größerer Sturmaktivität" führe.
Laut Rauch verursachen Stürme die schlimmsten Schäden von allen Naturkatastrophen. Seit 1950 seien 75 bis 95 Prozent der Schäden von versicherten Naturkatastrophen sturmbedingt. Er rät zur Vorbeugung, etwa durch feste Bauten. So fallen laut Rauch Sturmschäden in Deutschland deutlich niedriger aus, weil die Häuser sicherer gebaut sind. "Bei uns stürzen selten Häuser ein", sagt der Fachmann.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 36 vom 1. September 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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