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Globalisierungsgegner Jean Ziegler: IMF und WTO tragen Schuld an der Hungersnot in Niger

Hamburg (ots)

Der Banken- und Globalisierungskritiker Jean
Ziegler übt in der ZEIT scharfe Kritik am Weltwährungsfonds und an
der Welthandelsorganisation WTO. Nach einer Reise in das unter einer
Hungersnot leidende Niger sagt Ziegler: "Nicht nur Heuschrecken und
Dürre töteten die Menschen im Niger, sondern auch die absurden
Verdikte der internationalen Finanzorganisationen. Im Jahr 2001
verordnete der Weltwährungsfonds als Gläubiger dem hoch verschuldeten
Land ein neues Strukturanpassungsprogramm. Es sollte das freie Spiel
des Marktes garantieren. Die Folge: Nahrungsmittelreserven wurden
aufgelöst und verkauft." Diese fehlten dann nach der nächsten großen
Dürrekatastrophe.
Ziegler: "Auch Regeln der Welthandelsorganisation trugen zur
Katastrophe im Niger bei." Durch die von der WTO seit 2000 geforderte
Privatisierung "einer herausragend wichtigen staatlichen
Institution", des Office des Produits Vivriers du Niger (OPVN), sei
die Verteilung von Lebensmitteln noch schwerer geworden: "Dieses OPVN
stammt noch aus der Kolonialzeit. Es besaß eine Flotte von mehreren
hundert geländegängigen Lastwagen, Silos und Depots in den
wichtigsten Regionen." Nach der Privatisierung habe die selbe
Organisation "gerade noch zwölf Lastwagen", der Rest sei verkauft
worden. Private Transportfirmen aber weigerten sich
"verständlicherweise, ihre Fahrzeuge auf gefährliche, löchrige Pisten
zu schicken". Die Folge: "Abseits der größeren Straßen haben die
Menschen kaum mehr eine Chance, an Nahrungsmittel zu kommen. Dort
leben rund 80 Prozent der Hungernden."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 47 vom 17. November 2005
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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