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Marion Dönhoff Preis-Verleihung 2005
Rupert Neudeck übergab den Hauptpreis an die Lepra-Ärztin Ruth Pfau: Ausgrenzung und Angst durch Heilen überwinden

Hamburg (ots)

DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd
Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung haben heute zum dritten Mal
den "Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und
Versöhnung" im Rahmen eines Festaktes im Deutschen Schauspielhaus in
Hamburg vergeben. Hauptpreisträgerin ist die Lepra-Ärztin Dr. Ruth
Pfau. Der Förderpreis geht an das Junge Klangforum Mitte Europa.
Rupert Neudeck und Richard von Weizsäcker hielten die Laudationes.
Rupert Neudeck würdigte in seiner Laudatio den selbstlosen Einsatz
der Hauptpreisträgerin für die vom gesellschaftlichen Leben
ausgeschlossenen Lepra- und Tuberkulosekranken in Pakistan:
"Ausgrenzen ist überall in der Geschichte der Menschen eine
furchtbare Erfahrung. ... Lepra ist die Krankheit, die in uns allen
archaische Ängste auslöst. Der Hauptgrund, der die Mitmenschen zu den
rigorosesten Absonderungsmaßnahmen veranlasste, war immer die
Ansteckung. Aber ein weiterer Grund ist die Entstellung der
Lepra-Kranken. Menschen, die wie Ruth Pfau sich einer solchen Aufgabe
unterziehen, die gehören zu denen, die Marion Gräfin Dönhoff meint
mit 'Menschen, die wissen, worum es geht'."
Ruth Pfau, die den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis für ihr
Lebenswerk erhalten hat, appellierte in ihrer Dankesrede an die
innere Bereitschaft der Menschen zur Hilfe. "Unsere Auszeichnungen
gehen in der Regel an Menschen, die messbare Ergebnisse vorzuzeigen
haben ... Aber mit den wissenschaftlichen Ergebnissen gibt man uns
nur das Handwerkszeug - helfen können wir damit nur, wenn es in die
Hände von Menschen gelangt, die sich um den anderen sorgen. ... Es
ist gut, dass der Preis die Aufmerksamkeit nicht auf die
außergewöhnlichen Ergebnisse, sondern auf die dahinter liegenden
Überzeugungen richtet."
Den Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro hat das Junge Klangforum
Mitte Europa erhalten. Das junge Orchester, in dem Musiker aus Polen,
Tschechien und Deutschland spielen, wählt die Musik als Sprache der
Völkerverständigung. Laudator Richard von Weizsäcker hebt das
Miteinander der Musiker hervor: "Diese jungen Leute, die alle auf
ihrem Ausbildungs- und Berufsweg sind, vertragen sich untereinander
in einer für uns alte Menschen beispielhaften Weise. Sie dienen
gemeinsamen Zielen und vermitteln ein Bild von der Mitte Europas, wie
ich es mir in anderen Bereichen des Lebens wünsche."
Die Marion Dönhoff Preisverleihung findet mit Unterstützung von
Girard-Perregaux statt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter 
www.marion-doenhoff-preis.de
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter
www.zeit.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Iliane Weiß
DIE ZEIT
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040 / 32 80 - 344
Fax: 040 / 32 80 - 558
E-Mail: weiss@zeit.de

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