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Zellforscherin Beisiegel fordert internationale Kontrollbehörde für wissenschaftliche Arbeiten

Hamburg (ots)

Einen "großen Rückschlag für die
Stammzellforschung" befürchtet Ulrike Beisiegel, die Ombudsfrau der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, angesichts der Betrugsvorwürfe
gegen den südkoreanischen Klonpionier Hwang Woo-Suk. Die Kritiker
stünden dieser Art von Forschung "nun noch skeptischer" gegenüber,
und zwar "sowohl wegen des ethischen Fehlverhaltens - der
unzulässigen Eizellspende von Mitarbeiterinnen - als auch wegen der
Fälschungsvorwürfe".
Der aufsehenerregende Fall belege nicht nur die Gefahr für
gefeierte Forscher, "den Boden unter den Füssen" zu verlieren,
sondern zeige auch die Überforderung der Gutachter. "Vermutlich
hätten sie auch im Fall Hwang Ungereimtheiten erkennen können. Aber
das geht nicht, wenn ein vielbeschäftiger Wissenschaftler zur
Begutachtung nur zwei Wochen Zeit hat." Die Vorwürfe gegen Hwang
müssten daher Anlass zur "Besinnung" geben, fordert die Ombudsfrau.
"Die Zeitschriften müssten sich gemeinsam darauf einigen, weniger
Arbeiten zu publizieren - und wegzukommen von den schnellen
Online-Veröffentlichungen."
Auch eine Art internationaler Kontrollbehörde, die wichtige
wissenschaftliche Arbeiten genau prüft, kann sich Beisiegel
vorstellen. Es wäre "vernünftig, wenn man bei bahnbrechenden Arbeiten
nicht nur zwei Gutachter beauftragt, sondern sie von einem größeren
Gremium prüfen lässt."
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 52 vom 21. Dezember 2005
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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