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Röttgen kritisiert machtpolitische Interessen der Parteien

Hamburg (ots)

Der parlamentarische Geschäftführer der Unionsfraktion, Norbert
Röttgen, hat den deutschen Parteien vorgeworfen, machtpolitische
Interessen höher einzuschätzen als die Sachpolitik. Der ZEIT sagt
Röttgen: "Der erschreckende kollektive Vertrauensentzug der
Bevölkerung in die Politik hat seine Ursache darin, dass die
Politiker und die Parteien sich und ihren Erfolg, also ihre
machtpolitischen Interessen, wichtiger genommen haben als ihre
sachpolitische Aufgabe. Das ist jahrzehntelang so praktiziert worden.
Das ist meine Kritik am Parteiensystem: der Exzess der
machtpolitischen Interessen der Parteien gegenüber ihrer
sachpolitischen Aufgabe. Wir sind damit sowohl moralisch als auch
ökonomisch gescheitert. Dies zu ändern ist die eigentliche Aufgabe
und Legitimation einer Großen Koalition."
Der CDU-Politiker spricht sich dafür aus, in Zukunft "nicht mehr
konfrontativen Wahlkampf" zu machen. "Wenn immer eine Volkspartei die
Vorschläge der anderen diskreditiert, hat am Ende keine von beiden
mehr die Kraft, das Nötige für die betroffenen Menschen zu tun. Das
führt zu Politikunfähigkeit", sagt Röttgen.
Das komplette Gespräch der ZEIT Nr. 1 vom 29. Dezember 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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