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Rürup gegen verschieden hohe Rentensätze

Hamburg (ots)

Der Rentenexperte Bert Rürup wendet sich gegen
Forderungen, Geringverdiener wegen ihrer niedrigeren Lebenserwartung
in der Rentenversicherung besser zu stellen. Die Umverteilung
zugunsten von Einkommensschwachen sei "keine genuine Aufgabe der
gesetzlichen Rentenversicherung" schreibt Rürup, der Vorsitzender des
Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung ist, in der ZEIT.
Die Unterscheidung verschiedener Gruppen nach ihrer
Lebenserwartung würde "Idee und Prinzip der solidarischen
Sozialversicherung widersprechen". Gleichwohl plädiert Rürup dafür,
Arbeitnehmer mit hoher körperlicher Belastung zu berücksichtigen.
Dies könne durch eine Reform der Erwerbsminderungsrenten geschehen,
so Rürup: "Bei einer Reform könnten die bisherigen Abschläge
entfallen." Ein "Irrweg" seien jedoch Ausnahmen für einzelne
Berufsgruppen, weil "bei der konkreten Abgrenzung der belastenden
Berufe der Beliebigkeit Tür und Tor" geöffnet seien.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach hingegen erneuert
seine Kritik an der Verteilungswirkung des bestehenden Rentensystems.
"Während die öffentliche Diskussion oft den Eindruck erweckt, dass im
Rentensystem eine Umverteilung von Reich zu Arm stattfinde, ist es
tatsächlich umgekehrt: Die einkommensschwachen Gruppen könnten ihre
eigene Rente mit einem Beitragssatz um die 15 Prozent abdecken."
Lauterbach fordert, Gutverdienende durch eine Anhebung der
Beitragsbemessungsgrenze stärker an der Finanzierung des
Rentensystems zu beteiligen sowie Freibeträge für Geringverdiener
einzuführen. Außerdem müsse eine "obligatorische Riester-Rente für
alle, mit einem Steuerzuschuss nur für Einkommensschwache" eingeführt
werden: "Die Riester-Rente ist heute absurd organisiert, weil
Gutverdienende die Abschlüsse machen und dafür Steuerzuschüsse
bekommen, die auch von den Armen mitbezahlt werden."
Die kompletten Texte der ZEIT Nr. 7 vom 9. Februar 2006 senden wir
   Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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