Amnesty-Chefin erhebt schwere Vorwürfe gegen Bush
Hamburg (ots)
Die Generalsekretärin von amnesty international, Irene Khan, erhebt in der ZEIT schwere Vorwürfe gegen die USA. Ergebnis der Politik von George W. Bush seien "uralte Formen von Menschenrechtsverletzungen: Folter, willkürliche Festnahmen, 'Geisterhäftlinge', das plötzliche Verschwinden von Menschen, das wir aus Südamerika kennen. Auch die geheimen Gefangenentransporte der CIA sind Teil eines verdeckten Systems von illegalen Festnahmen und menschenunwürdiger Behandlung." Sie wünsche sich, "der US-Kongress würde eine unabhängige Kommission einrichten, um diese Auswüchse zu untersuchen." Auch den Europäischen Rat und das EU-Parlament fordert sie auf, "hartnäckig" zu bleiben, "bis alle europäischen Regierungen zur Rechenschaft gezogen sind."
Khan argumentiert gegen den Vorwurf, dass "das Prinzip der internationalen Solidarität" ein "abgegriffener Slogan" sei: "Der 11. September hat uns klar gemacht, dass Gesetzlosigkeit und Grausamkeiten in Afghanistan eine Bedrohung für das Leben mitten in New York zu Folge haben können. Menschenrechte untermauern die Stabilität unserer globalen Gesellschaft."
Irene Khan, die erste Frau und erste Muslimin an der Spitze von amnesty international, spricht in der ZEIT über die Ursachen ihres Engagements für die Menschenrechte: "Mit vierzehn wurde ich Zeugin, wie mein Vater auf einer Straße in Dhaka einen Mann vor einem wütenden Mob rettete. Die Leuten wollten diesen Mann lynchen. Dieses Erlebnis hat mich geprägt. Ich habe daraus gelernt: Jeder von uns kann eingreifen, kann den Lauf der Dinge verändern." Ihre Eltern hatten den Traum, ihre drei Töchter zu selbstbewussten, selbstständigen Wesen zu erziehen: "Auf eine Art, die in der islamischen Gesellschaft oft nur den Söhnen zusteht ... Heute wolle sie zurückgeben, was mir in meiner Jugend an Glück und Möglichkeiten zuteil wurde."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 17 vom 20. April 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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