Stuttgarter Intendant Zehelein kritisiert Mutlosigkeit an Opernhäusern
Hamburg (ots)
Nach 15 Jahren als Intendant verabschiedet sich Klaus Zehelein von der Stuttgarter Staatsoper. In der ZEIT zieht er Bilanz. Fünfmal wurde das Stuttgarter Haus unter seiner Leitung zum Opernhaus des Jahres gewählt. Zehelein engagierte sich in dieser Ära vor allem für Neue Musik: "Ich bin gegen Kompositionen, die auf überschaubare, gestrige Modelle zurückgreifen, und gegen ein Theater, das glaubt, zwischen gut und böse, richtig und falsch entscheiden zu können."
Als Präsident des Deutschen Bühnenvereins kritisiert er die allgemeine Mutlosigkeit im deutschen Opern- und Inszenierungsbetrieb: "Wenn der Intendant ein Stück aus Vorsicht nur dreimal ansetzt, ist es erledigt: Das Publikum fühlt sich nicht eingeladen. Kunst zu machen heißt, nicht noch einen Plan B zu haben."
Zehelein fordert die Opernhäuser auf, die Grenzen der Institutionen zu überschreiten und sich dabei selbst in Frage zu stellen. "Gatterschutz ist ja vielleicht für eine Schafherde ganz schön, aber nicht für uns. Wir können Dinge tun, die andere, die sich dem Markt unterwerfen, nicht mehr tun."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 19 vom 4. Mai 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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