Helmut Schmidt zum Hamburger Domplatz-Projekt:"Ein krasser Bruch mit der Geschichte"
Hamburg (ots)
"Das Projekt ist ein krasser Bruch mit der Geschichte", lautet das Urteil von Alt-Kanzler Helmut Schmidt zu den Plänen für den Domplatz mitten in der Hamburger Innenstadt. Dort soll nach den Entwürfen der Architekten Auer + Weber ein großes neues Gebäude für eine Bibliothek errichtet werden. "Es handelt sich um einen krampfhaftschiefen, glasverkleideten Stahlskelettbau", schreibt Schmidt in der ZEIT - "ein Bürogebäude, wie es heute ebenso oder ähnlich in Shanghai, Dubai, São Paulo oder irgendwo auf der Welt gebaut wird. Kein Solitär, sondern ein Produkt der globalisierten Allerwelts-Architektur von Bankzentralen." Auch der an der Südfront geplante Backsteinriegel mache "den gläsernen Kubus weder humaner noch hamburgischer. Weder zur Geschichte noch auch nur zur Baugeschichte der Stadt hat das Bauprojekt eine Verbindung."
Schmidt empfiehlt dringend ein neues Nachdenken: "Heute steht die Bebauung des Hamburger Domplatzes nicht unter irgendeinem Zeitdruck. Erst recht sollte sie im Stadtparlament nicht zum Gegenstand parteipolitischer Rechthaberei gemacht werden." Der geplante Bau gefährde "die spezifisch hamburgische Kultur, welche immer auch die Tugend eingeschlossen hat, Effekthascherei zu vermeiden."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 25 vom 14. Juni 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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