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Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlung Dresden: "Kein normaler Museumsbetrieb mehr möglich"

Hamburg (ots)

Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlung
Dresden, Martin Roth, übt in der ZEIT heftige Kritik an der
Kulturpolitik des Freistaates Sachsen. Obwohl das eben
wiedereröffnete Historische Grüne Gewölbe enthusiastisch gefeiert
wird, könnten die Dresdner Museen den laufenden Betrieb kaum aufrecht
erhalten. "Wir werden über kurz oder lang mit Schließungen beginnen
müssen", sagt Roth. "Jährlich steigen die Gewinnerwartungen des
Finanzministers deutlich, die Zuschüsse an die Museen werden extrem
gekürzt." Die überaus erfolgreiche Serie von Ausstellungen mit
Dresdens Schätzen in Metropolen wie Paris, Moskau, New York, London
und Rom könne nicht fortgeführt werden.
Darüber hinaus wirft Roth dem Freistaat Sachsen vor, nur Geld für
den Auf- und Ausbau der Museen zu haben. Im zuständigen
Finanzministerium regierten "hauptsächlich Destruktivität oder
Ignoranz" gegenüber allem Schönen. "Längst ist kein normaler
Museumsbetrieb mehr möglich, wir hecheln durch den Alltag." Bei der
Eröffnung des Grünen Gewölbes habe Sachsens Ministerpräsident
Milbradt zwar gesagt, die Dresdner Museen befänden sich auf Augenhöhe
mit dem Louvre und dem Metropolitan Museum, doch: Der Louvre habe
2000 Mitarbeiter, das Metropolitan 2500. Dresden dagegen müsse jetzt
seinen Personalbestand von 450 auf 259 Mitarbeiter reduzieren.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 39 vom 21. September 2006
   senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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