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Literaturnobelpreisträger Pamuk notiert sich jede Idee

Hamburg (ots)

Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk lässt bei der
Komposition seiner Bücher keine Idee verkommen, auch nicht mitten in
der Nacht: "Zum Glück habe ich mir früh eine Technik des Aufzeichnens
angewöhnt. Auch wenn es mitten in der Nacht ist: Ich stehe auf und
mache meine Notizen, da bin ich sehr diszipliniert", sagt Pamuk der
ZEIT. "Alle Ideen und Bilder für Romane, die ich irgendwann einmal
schreiben möchte, halte ich fest. Und wenn es dann so weit ist, bin
ich vorbereitet", sagt er. So kenne er schon die Kapitelfolge eines
Buches, wenn er anfange zu schreiben. Am 10. Dezember wird Pamuk in
Stockholm mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Pamuk achtet beim Schreiben nach eigenen Angaben nicht auf die
Zustimmung der späteren Leser: "Der Leser ist beim Schreiben immer
dabei, aber ich habe auch Selbstvertrauen. Ich brauche nicht seine
ständige Zustimmung. Ob beim Schreiben des Istanbul-Buches oder
meiner anderen, ich bin für die Freude des Lesers, für die Freude
seines Intellekts da, aber nicht, um seine Erwartungen zu
befriedigen. Ich spiele mit seinen Erwartungen, ich erwarte von ihm,
dass er auf der Hut ist, und gehe nicht zum Leser, um seine
Zustimmung einzuholen."
Das Schreiben besteht für Pamuk aus zwei Teilen: "Der eine ist:
Man befindet sich bereits innerhalb eines Romans, setzt ihn fort, man
weiß mehr oder weniger, was man am nächsten Tag schreiben will, man
hat Notizen, anhand deren schreibt man dann ... Das mache ich Tag für
Tag. Ein anderer Teil, den ich noch mehr genieße als das Schreiben
selbst, ist das Fantasieren, das Imaginieren von Details, Szenen,
Farben, Linien."
Ohan Pamuk hat an der Columbia University einen Lehrauftrag, der
ihn jedes Jahr für drei Monate nach New York führt. Sein letztes Buch
"Istanbul - Erinnerungen an eine Stadt" ist im Hanser Verlag
erschienen.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 49 vom 30. November 2006
   senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, 
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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